Für eine Imagefilmproduktion sind wir eine ganze Woche lang im Raum Frankfurt a. M. unterwegs gewesen. Bei den Werkstätten für Behinderte Rhein-Main (WfB) wurden wir von Anfang an herzlich empfangen, was das Arbeiten extrem angenehm machte.

Die Einrichtung mit Hauptsitz in Rüsselsheim bietet Menschen mit Behinderung verschiedenste Möglichkeiten sich im Alltag zurecht zu finden. Bildung und Arbeit spielen dabei eine enorm wichtige Rolle.

2007 haben wir in den Werkstätten für Behinderte erstmals gefilmt. Damals produzierten wir einen Fernsehbeitrag über die WfB für eine wöchentliche Sendung vom Frankfurter Flughafen. Und an Deutschlands größtem Airport startete am Montag auch unsere Drehwoche. Feels like home!
Aber was haben die Werkstätten für Behinderte mit dem Flughafen zu tun? Jede Menge! Die Reparatur von Gepäckwagen, Herstellung von Zugstangen, Verzurrgurten und Bremsklötze sind nur einige Arbeiten, die für Fraport und Lufthansa gemacht werden.

Binnen einer Woche waren wir in sämtlichen Produktionsbereichen unterwegs. Was die Beschäftigten leisten ist wirklich beeindruckend. Zum Beispiel erklärte uns Christian sehr präzise, wie man die gelb-schwarzen Zugstangen (die man zwischen zwei Gepäckwagen-Anhängern montiert) richtig lackiert. Ohne Atemschutz hätten wir das nicht überlebt! :-D
Andere Beschäftigte wiederum fertigen Verzurrschirme zur Frachtsicherung in Rekordzeit oder bringen die Holzsäge zum Kreischen: In der Schreinerei werden Transportkisten für Rettungsrutschen gefertigt.

Viele Azubis finden nach ihrer Ausbildungszeit nicht nur in den Werkstätten eine auf sie zugeschnittene Arbeit, sondern dank Vermittlung der WfB auch auf dem freien Arbeitsmarkt. So haben wir mit der Kamera zusätzlich Menschen begleitet, die eine Anstellung als Kassierer, beim städtischen Bauhof und in einer Industriefirma ergattern konnten. Wenn wir nicht gewusst hätten, dass diese Menschen ein Handicap haben, wäre es für uns sicherlich unentdeckt geblieben. Und schon gar in der hauseigenen Kindertagesstätte. Hier spielen alle miteinander. Egal ob mit oder ohne Behinderung. Schön, dass unsere Kleinsten keine Unterschiede machen, wer oder wie man ist.

Bei den älteren Herrschaften in den betreuten Wohnanlagen geht es zwar gemütlicher, aber nicht weniger herzlich zu. In gemeinsamen Bastel- und Kochstunden oder bei der Gartenbepflanzung reichen sich alle die Hand. Gestärkt wird das Miteinander auch durch Tagesausflüge. Daher führte uns der letzte Drehtag auf einen Museumsrundgang durch das Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim. Auch für uns ein tolles Erlebnis. Genau wie die ganze Woche, die uns wieder in unserer Berufswahl bestätigt hat! Wir haben tolle Menschen kennengelernt und eine Menge neuer Eindücke mit nach Hause genommen.

Daher gilt unser Dank an dieser Stelle nicht nur den zahlreichen im Film mitwirkenden Akteuren, sondern auch Herrn Walther und Frau Wilker, die uns stets bestens versorgt haben - sowohl mit Speis und Trank, als auch mit einer reibungslosen Organisation. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung.